Starke Gefühle

13 8-13 Minuten 0 Kommentare
Starke Gefühle

Starke Gefühle

Marc R. Kuhn

„Oh nein, bitte nicht dieses Miststück!”, schießt es mir durch den Kopf als ich Regina zur Tür hereinkommen sehe. Ein guter Abend scheint den Bach hinunter zu gehen.
Bis jetzt hatte ich viel Spaß an der Party meines besten Kumpels gehabt. Gute Stimmung, gute Musik, entspannte, mir sympathische Menschen. Und jetzt das.

Zwar hatte mir Markus gesagt er würde sie einladen, aber ehrlich gesagt hatte ich es für einen Scherz gehalten. Irgendwo hatte ich ihn für schlauer gehalten. Wahrscheinlich hatte ich nur nicht damit gerechnet, dass er bei diesem Weib unter der Gürtellinie „denken“ würde. Dieser Idiot.

Zugegeben, ich kann ihn verstehen. Äußerlich ist diese Frau eine Offenbarung.
Langes, gewelltes dunkles Haar. Ein Gesicht irgendwo zwischen Engel und Hure. Eine Figur, die sie zu den Zeiten als es in Hollywood noch echte Diven gab und keine magersüchtigen Quietschpüppchen, zum unumstrittenen Star gemacht hätte. Beine, denen der Blick eines Mannes folgen kann, bis es ihn den Verstand kostete. Und vor allem die Arroganz einer Frau, die sich dessen nur allzu bewusst ist.

Wie sie sich langsam aufreizend aus ihrem Mantel schält, dort steht in ihrem schlichten, aber gewagt geschnittenen Kleid, wie sie sich mit einem verführerischen Grinsen die Haare nach hinten wirft und dabei den Blick über den Raum schweifen lässt um die Reaktionen der Männer aufzusaugen um ihr Ego zu nähren, da erzittere ich innerlich vor Wut.

Genauso hatte ich sie damals kennen gelernt. Genau dieselbe Routine hatte sie auf einer anderen Party abgezogen. Damals war ich noch davon hingerissen, sabberte sie genauso an wie jedes andere männliche Wesen im Raum. Doch ich hatte Glück an diesem Abend. Sie verschmähte mich als Opfer und spielte mit einem anderen meiner Freunde Katz und Maus. Verführte ihn nach allen Regeln der Kunst. Was war ich damals neidisch.

Unnötig wie es sich zeigte. Sie ließ ihm gerade einmal genug Zeit sich unsterblich in sie zu verlieben, bevor sie bei der nächsten Gelegenheit mich verführen wollte. Was ihr nicht gelang, da ich mit den Frauen von Freunden aus Prinzip nie etwas anfangen würde, nur um sich nachdem ich sie derart beleidigt hatte durch den Großteil meines männlichen Bekanntenkreises zu vögeln und dabei die übliche Spur an verletzten Gefühlen und Streitereien nach sich zog. Natürlich war immer ich irgendwo der Dumme dabei, schließlich hatte sie mir in ihrer verqueren Logik ja noch etwas heimzuzahlen.

Als ihre Augen mich finden und sich unsere Blicke ineinander bohren weiß ich, dass meine Gefühle für sie den ihren für mich in nichts nachstehen. Kurz verzerrt sich ihr schönes Gesicht als sie mich erkennt, doch schnell hat sie wieder ihr geübtes Lächeln aufgesetzt und nur ihre Augen sprühen noch vor Hass auf mich.

Die nächsten Stunden verhalten wir uns wie alle erwachsenen Menschen, wir ignorieren einander und gehen einander soweit irgend möglich aus dem Weg.

Ich beobachte sie bei ihrem Spiel, ärgere mich über die Dummheit meiner Freunde und amüsiere mich über die schiefen, aber leider auch neidischen Blicke, die die anwesenden Frauen ihr zuwerfen.

Dann läuft einiges schief, oder auch verdammt richtig.

Ich verschwinde kurz in die Küche um ein paar Gläser nachzufüllen, nur um zu merken, das Markus sich wohl verkalkuliert hat und nichts mehr da ist. Ich weiß jedoch, das noch einiges im Keller steht und beschließe meiner Rolle als bester Kumpel gerecht zu werden und den Nachschub selbst zu holen, da Markus schon den ganzen Abend an seiner neuen Flamme herum gräbt und langsam zum Ziel zu kommen scheint.

Mit einem fröhlichen, natürlich schauspielerisch perfekt gequälten Gesichtsausdruck marschiere ich aus der Küche und posaunte in den Raum: „Alle Schluckspechte aufgepasst, ich verschwinde mal kurz Nachschub holen!“

Ochsenkacke.
Wer steht an der Tür, lässt sich gerade in den Mantel helfen und säuselt dabei unglaubwürdige Entschuldigungen das sie jetzt schon gehen muss? Genau.

Verzweifelt fange ich an zu überlegen wie ich mich davor retten kann zusammen mit ihr die Wohnung zu verlassen und im selben Fahrstuhl fahren zu müssen, als Markus anfängt mich anzugrinsen und damit alles entscheidet. Auf männliche Dummheit ist halt doch immer Verlass.

Ich füge mich in mein Schicksal, das allerdings schon dadurch wesentlich erleichtert wird, das der Ausdruck in Reginas Gesicht mir zeigt, dass sie darauf auch liebend verzichten könnte.

Als der Aufzug schon kommt überlege ich mir noch, ob ich nicht lieber die Treppe nehmen soll, aber im 15. Stock ist das keine echte Alternative, nicht einmal mit dieser Begleitung.

Schweigend, oder besser gesagt verschlossen, warten wir auf den Aufzug, bleiben erst beide stehen als sich die Tür öffnet und rennen dann fast ineinander als wir beide beschließen das wir nicht höflich sein müssen.

Wütend drückt sie die Taste fürs Erdgeschoss. Wir stehen in den entgegengesetzten Ecken der Kabine und fast muss ich schon über unser kindisches Verhalten lachen, fast, wenn es hier nicht gerade um dieses Weib ginge.

Doch irgendjemand anderes hat Humor. Kurz flackert das Licht, dann geht ein Rucken durch den ganzen Aufzug und wir stehen. Irgendwo zwischen dem Achten und dem Neunten.

Entsetzt schaut mich Regina an, fängt dann an wie wild auf die Tasten zu drücken bis sie alle leuchten und beginnt damit sehr undamenhaft zu fluchen, als sich immer noch nichts rührt.

Ich fange einen Blick ein als ob das alles meine Schuld wäre, dann leuchten ihre Augen triumphierend und sie drückt den Notruf. Kurz. Nichts passiert. Noch einmal dasselbe Spiel. Wieder nichts.

„Drei Sekunden.“, meine ich zu ihr: „Was?“, schnappt sie wütend zurück. „Du musst die Taste drei Sekunden gedrückt halten, sonst rührt sich da gar nichts.“, erkläre ich ihr.

Sie lässt ihren Zorn darüber von mir belehrt zu werden an der Taste aus. Immerhin jedoch die nötigen drei Sekunden lang.

„Aufzugzentrale Schmitt und Sohn, Zentrum West, was ist ihr Problem?“, ist ihre Belohnung. Mit einer Stimme, mit der man Stahl schneiden könnte, lässt sie es ihn wissen. Deutlich. Mit einer, solche Menschen gewohnten Stimme lässt er sie wissen, dass er sobald wie möglich einen Techniker losschicken werde, keine Gefahr bestünde und sie sich doch bitte zu gedulden habe. Natürlich will sie das nicht akzeptieren und besteht auf Sonderbehandlung und ebenso natürlich ist es ihm egal.

Schmunzelnd lasse ich mich an der Wand hinabgleiten, setze mich und stelle mich darauf ein zu warten. Sie nimmt mein Schmunzeln persönlich. Fragt mich, warum ich so blöd grinsen würde. Ich habe keine Lust zu antworten, grinse sie nur noch breiter an, schließe die Augen und versuche mich zu entspannen.

Sie kommt einfach nicht zur Ruhe, beginnt damit ihren Frust an mir auszulassen, erklärt mir genauestens warum ich in ihren Augen ein Idiot und ein Schlappschwanz bin, weil ich einfach so herumsitze, anstatt etwas zu unternehmen. Mir ist es egal, ich hoffe nur das sie bald zur Ruhe und vor allem der Techniker schnell kommt. Doch beides erfüllt sich nicht.

Sie fängt an persönlich zu werden, kramt alte Geschichten aus der Schublade. Ich ignoriere sie. Dann beginnt sie damit meine Freunde schlecht zu machen. Es reicht mir.

Ich öffne meine Augen, sehe sie dicht vor mir stehen und als mein Blick nach oben wandert, nehme ich ihre geballten Fäuste wahr, ihren schnellen Atem, das Zittern ihres Körpers und die Wut in ihren Augen. Doch da ist noch etwas anderes. Doch ehrlich gesagt ist mir das egal, dazu verschleudert sie zu viel Gift.

Wütend erhebe ich mich, stelle mich vor sie, überrage sie und starre ihr finster in die Augen, versuche ihr ohne Worte zu verstehen zu geben, dass sie besser den Mund halten sollte.
Davon lässt sie sich jedoch nicht einschüchtern. Dreht im Gegenteil noch ein wenig auf als sie meine Aufmerksamkeit derart gewonnen hat.

Ich stehe da, lasse ihr Geschwätz über mich ergehen. Atme ihr Parfüm, sehe das Feuer in ihren Augen, spüre ihre Brüste mich berühren als sie sich in ihrer Tirade nach vorne lehnt und lerne eine Lektion. Ich erkenne wie nahe Hass und Liebe, Begehren und Abstoßung beieinander liegen.

Ich küsse sie hart.

Dränge meine Lippen gegen ihre. Lasse meine Zunge hervorschießen und versuche die ihre zu erreichen. Ihr Körper wird steif. Ihre Fäuste spüre ich an meiner Seite als sie sich von mir wegstoßen will. Und doch bleiben ihre Lippen an den meinen.

Ihre Hände öffnen sich, legen sich auf meinen Körper, zusammen mit dem Rest von ihr. Ihre Lippen gleiten auseinander und ihre Zunge kommt heraus um sich der meinen zu stellen.
Wir ringen miteinander, lassen jede Zärtlichkeit vermissen, verhalten uns als ob es ein Wettkampf wäre, wir wissen, dass es hier einen Gewinner und einen Verlierer geben wird.

Meine Hände wandern unter ihren Mantel, liegen auf ihren Hüften. Ziehen sie an mich.
Die ihren fangen an an meinem Gürtel zu ziehen, öffnen ihn eilig und ungeschickt. Knöpfen meine Hose auf, drängen den Stoff beiseite und greifen gierig nach meinem Glied und befreien es.

Ein Stöhnen entringt sich mir, unsere Lippen trennen sich und ich sehe das gemeine und erregte Funkeln in ihren Augen. Sie denkt sie hat mich in der Hand, kann bestimmen wie es weitergeht. Sie genießt den Ausdruck in meinen Augen, als sie beginnt mich mit der Hand zu nehmen, nimmt die Hand kurz weg, hebt sie an den Mund, leckt daran, während sie mir in die Augen schaut nur um sie dann feucht und warm wieder um mein Glied zu legen um es zu massieren.

Ein Stöhnen entringt sich mir und sie kichert als ich in ihrer Hand anschwelle und hart werde.
Doch ihr Kichern verliert sich, als meine Hände ihr Kleid nach oben reißen und ihren Slip zur Seite ziehen.

Jetzt bin ich es, der sie triumphierend anlächelt, als ich die Feuchtigkeit zwischen ihren Schenkeln, das Zittern in ihrem Körper spüre und sie mir einen Moment nicht mehr in die Augen schauen kann, weil diese sich lustvoll verdrehen und schließen.

Unsere Lippen und Zungen finden einander wieder, als wir beide unsere Hände mit dem Geschlecht des anderen spielen lassen, wie wir gegenseitig immer drängender versuchen die Kontrolle über die Situation zu gewinnen ohne zu merken, das längst die Situation uns beherrscht.
Wir reiben uns aneinander, benutzen unsere Körper als Waffe im Kampf um die Lust des anderen und vergessen dabei, das nackte Haut auf nackter Haut nie nur einseitig wirkt.

Sie stößt mich von sich, steht vor mir, die Hände auf den Hüften, ihr Kleid ist weit nach oben geschoben und ich kann die Feuchtigkeit ihre Schenkel hinablaufen sehen. Und doch sieht sie mich herausfordernd an und fragt: „Warum glaubst du du wärest gut genug für mich?“. Ich muss lachen: „Damals war ich es doch offensichtlich. Bist du denn gut genug für mich?“.

Dabei streife ich meine Hose ab und stehe mit steifem, vibrierenden Glied vor ihr.
„Wir werden sehen wer hier gut genug ist?“, knurrt sie, streift ihren Mantel und ihr Höschen ab, schmeißt es vor mir auf den Boden, kniet sich darauf und beginnt mir einen zu blasen.

Schell höre ich damit auf darüber nachzudenken was sie mir eigentlich beweisen will, das ich nicht das nötige Stehvermögen habe um von ihr einen geblasen zu bekommen oder schlicht und einfach wie gut sie darin ist.

Ihre Lippen gleiten an mir entlang, ihre Zunge spielt mit meiner Eichel, ihre Hände spielen mit meinem Sack, als sie mir zeigt wie gut sie es versteht einen Mann zum Wahnsinn zu treiben. Die Hitze in ihrem Mund, die Kälte, wenn ich ihn verlasse und ihren Speichel spüre, die Wut und Lust, die sich in ihren Bemühungen freie Bahn bricht, lassen mich zu einem Spielball ihrer Bemühungen werden.

Sie weiß es und sie genießt es. Es bringt sie dazu noch mehr zu geben.

Mein letzter Rest Stolz und Selbstbeherrschung bringt mich dazu sie an ihren Haaren zu packen und sie zu stoppen. Wütend funkelt sie mich an. Doch ich sage nur: „Gleiches Recht für alle.“, lege mich auf ihren Mantel, ziehe sie zu mir herunter und ihre Scham über meine wartende Zunge und beginne sie zu lecken. Kurz bäumt sie sich auf, schnappt nach Luft nur um dann mit dem fortzufahren bei dem ich sie unterbrochen hatte.

Das Spiel meiner Lippen auf und zwischen ihren Schamlippen, das Lecken an ihrem Kitzler und das Eindringen meiner Zunge helfen mir dabei ihr Spiel mit meinem Glied zu genießen und zu ertragen. Sie ist es nun, die erkennen muss, dass es gar nicht so einfach ist die Kontrolle zu bewahren. Ich weiß das sie dabei ist zu verlieren, als sie damit beginnt ihre Scham rhythmisch an meiner Zunge und meinem Kinn zu reiben.

Wir verlieren uns in unserem Spiel, unserem Wettkampf.

Doch dann ändert sie die Regeln. Kurz erhebt sie sich, grinst von oben auf mich herab, nur um sich dann mit einer schnellen, keinen Widerstand duldenden Bewegung auf mein zuckendes Glied zu setzen.

Beiden entringt sich uns ein Stöhnen zwischen zusammengebissenen Zähnen, als sie mich in sich aufnimmt, ich in ihre enge Hitze eindringe. Sie sucht Augenkontakt. Beginnt sie sich zu bewegen. Reibt sich an mir. Nimmt mich in sich auf. Lässt mein Glied tief in sich eindringen und beginnt es zu reiten.

Keine Sekunde schauen wir uns dabei nicht in die Augen. Sind beide bemüht dem anderen nicht zu offen zu zeigen was uns durchtost. Doch können wir es beide nicht perfekt verbergen. Nicht vor uns und wenn mich nicht alles täuscht vor dem Rest des Hauses. Beide beginnen wir unsere Kontrolle zu verlieren und unsere Lust hinaus zu stöhnen und zu schreien.

Mir ist bewusst, dass ich sie nicht länger das Tempo bestimmen lassen darf, will ich wenigstens noch den Anschein erwecken ich hätte hier etwas zu sagen.

Ich packe ihre Hüften und hebe sie trotz ihres Protestes von mir herunter. Im Aufstehen ziehe ich sie mit mir, drehe sie herum bis sie auf allen vieren vor mir kniet und nehme sie von hinten.

Fast ist es ein Fehler, als ich ihren sexy Hintern und mein Glied sehe, das in sie eindringt. Doch noch kann ich mich beherrschen und fange mich schnell wieder, genieße es nun bestimmen zu können wie schnell und tief ich in sie nehme.

Ich spiele mit ihr. Lerne schnell was sie wahnsinnig machte. Es ist nicht schwer, sie will inzwischen nur noch dasselbe wie ich. Sie will es schnell und hart.
Ich gebe es ihr, lasse eine Hand mit ihrem Kitzler spielen und reibe ihn im selben Rhythmus, mit dem ich in sie eindringe.

„Nein!“, stöhnt sie, als ihre Hüften zu zucken beginnen und sich gegen mich drücken. Immer wieder: „Nein!“, als sie sich in meinem Rhythmus gegen mich bewegt, um mich noch tiefer in sich zu spüren.

Ich lasse mich gehen, lasse meine Lust meine Bewegungen kontrollieren und weiß, dass ich nicht mehr zurückkann. Es ist mir egal.

Als ich sie murmeln höre: „Oh Shit, ich komme!“, gibt es auch für mich kein Halten mehr.

Ihre Kontraktionen lassen mich kommen. Bringen mein Glied dazu tief in ihr seine Hitze zu der ihren hinzuzufügen.
Ihr zunächst frustriertes Stöhnen verwandelt sich in ein freudiges Jauchzen, als sie spürt, dass sie nicht die einzige ist, die den Bemühungen des anderen erlegen ist.

Mit neuer Begeisterung bewegen wir uns im gemeinsamen Rhythmus und kosten beide unseren gemeinsamen Triumph über den anderen aus.

Schließlich trennen sich unsere Körper voneinander. Schwitzend. Erschöpft. Ausgebrannt sitzen wir nebeneinander. Zu mindestens für den Moment fehlt uns die Energie einander zu hassen.

Der Aufzugtechniker findet uns später in gegenüberliegenden Ecken auf ihn wartend vor. Es ist jedoch nicht das letzte Mal, dass wir unsere Gefühle füreinander auf diese Weise zum Ausdruck bringen. Bestimmt nicht.

Klicke auf das Herz, wenn
Dir die Geschichte gefällt
Zugriffe gesamt: 8525

Sie müssen sich anmelden, um Kommentare hinzuzufügen.

Gedichte auf den Leib geschrieben