Eine Reise zu Dritt - Tag 3

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Eine Reise zu Dritt - Tag 3

Eine Reise zu Dritt - Tag 3

Yupag Chinasky

Der dritte Tag

Das Delphinarium

Die Fahrt am Vormittag war nur kurz, denn ein weiteres Hinweisschild erregte ihr Interesse. Es war der Hinweis auf ein Delphinarium, das sie natürlich auch vom Hörensagen kannten und nicht verpassen wollten. Es war eigentlich nur ein mittelgroßes Schwimmbecken mit einer hohen Wand auf der einen Seite, bemalt mit einer künstlichen Palmenlandschaft und auf der anderen einige aufsteigende Ränge mit Holzbänken für die wenigen Zuschauer. Ein abgerichteter Delphin führte auf Kommando der attraktiven Trainerin allerlei Kunststücke vor, pflügte sehr schnell durch das Wasser, machte tolle Saltos, sprang durch einen aufgehängten Ring, tauchte und holte allerlei Gegenstände vom Grund des Beckens. Nach jeder Übung bekam er ein paar Fische, die ihm auf unterschiedlichste Weise zugeworfen wurden und die er alle ganz sicher auffing. Das Spektakel wurde von lauter Musik begleitet, diese war zwar ziemlich misstönig, weil der Verstärker übersteuert war, aber die Vorstellung selbst war wirklich gut und alle Drei waren begeistert. Am Ende der Vorführung sagte die Trainerin, dass auch noch die Möglichkeit bestehe, den Delphin zu streicheln und er würde sogar küssen, ganz sicher. Die beiden Mädchen wollten natürlich geküsst werden und streichelten ihn auch mit großer Inbrunst. Das schien dem Delphin zu gefallen, er grinste nicht nur, denn das tun Delphine immer, er drehte sich auch auf den Rücken, damit sie vor allem seinen Bauch streicheln sollten. Die Trainerin bekam natürlich ein großzügiges Trinkgeld in die nasse Hand gedrückt, nicht zuletzt, weil sie so hübsch war und einen sehr knappen Bikini anhatte. Über das Trinkgeld war sie so entzückt, dass sie den beiden Mädchen anbot, mit dem Delphin ein paar Runden zu schwimmen. Er war zwar auch eingeladen, lehnte aber mit dem Hinweis auf eine fehlende Badehose ab, außerdem wollte er die beiden mit dem Delphin fotografieren.

Rosa war sofort begeistert und bettelte geradezu, dies als Erste tun zu dürfen. Ima zierte sich, wie schon beim Krokodil, und gab zu, dass sie Angst habe und erst einmal sehen wollte, wie es Rosa gehen würde. Das kleine Problem, dass die Badeanzüge der beiden im Auto und immer noch nass waren, spielte keine Rolle, denn Probleme sind dazu da, gelöst zu werden. Sie waren mittlerweile die einzigen, verbliebenen Zuschauer und so zog Rosa kurzentschlossen ihr Kleid aus und sprang in BH und Slip in das Wasser. Sie plantschte eine Weile mit dem Tier, hielt sich an der Rückenflosse fest und ließ sich durch das Becken ziehen. Sie kreischte vor Vergnügen und der Delphin grinste noch mehr. Dann rief ihr die Trainerin zu, sie solle auf dem Tier reiten. Jimmy, so hieß der Delphin, möge das, er sei ein Männchen, und wenn Frauen auf ihm säßen, würde er schier ausflippen. Ein Flipper, der ausflippt, dachte er bei diesen Worten, während er eifrig fotografierte. Jimmy, so die Trainerin weiter, könne irgendwie Frauen und Männer unterscheiden. Männer ließe er manchmal gar nicht an sich ran, Frauen immer. Er sei nun mal kein Homo, kein maricón. Sie müsse sich nur gut an der Flosse festhalten und die Beine um ihn schlingen, wie bei einem Esel, den man reiten wolle und natürlich loslassen, wenn der Delphin abtauche. Rosa versuchte ihn zu besteigen, diesen Wasseresel, aber ihr Körperbau war einfach nicht gut geeignet. Die Beine waren zu kurz, sie konnte sie nicht um den runden, tonnenartigen Leib schlingen, obwohl der Delphin sanft und ruhig war und absolut stillhielt. Sie rutschte immer wieder vom Rücken, gab schließlich auf und rief Ima zu, sie solle kommen und es versuchen.

Und tatsächlich, ohne lange zu fackeln, zog sich auch Ima aus und sprang halbnackt in das Becken, sie hatte nur ihren Slip an, weil sie, wie meistens keinen BH trug. Sie war wesentlich geschickter als ihre Freundin und ihre langen Beine schmiegten sich perfekt um den kompakten Körper von Jimmy. Sie hielt sich an der Rückenflosse fest und saß sicher auf dem Rücken des Tiers. Sie drehten einige, langsame, vorsichtige Runden, die dann immer schneller wurden. Ima kreischte vor Vergnügen, während Rosa pikiert das Schwimmbecken verließ. Und dann geschah etwas höchst Seltsames. Der Delphin blieb im Wasser stehen und fing an, kleine wellenartige Bewegungen mit seinem ganzen Körper zu machen, etwa so wie ein Hund, der die Nässe abschüttelt, aber viel langsamer und harmonischer. Seltsam war nun sein Gesicht, das ohnehin ewig lächelte, aber nun strahlte es vor Glück, man sah es ganz deutlich. Noch seltsamer war, was mit Ima geschah. Natürlich war sie anfangs ziemlich ängstlich gewesen, hatte sich nach vorne gebückt und sich mit beiden Händen an die Rückenflosse geklammert. Aber dann war sie immer sicherer geworden, hatte immer mehr Spaß an diesem Ritt und an den Bewegungen des Delphins gefunden. Sie saß nun sehr gerade, hielt sich nur mit einer Hand fest, winkte mit der anderen und strahlte genauso wie Jimmy und als der anfing, sich sanft und harmonisch zu schütteln, wurde Ima immer verzückter. Man sah ihr das große Vergnügen an, hörte sie juchzen und stöhnen, sah, wie sie sich auf dem Rücken bewegte, wie sie hin und her rutschte, wie ihre kleinen Brüste hüpfen, wie ihr schmaler Hintern hüpfte. Ihre Schreie wurden noch lauter, Jimmy bewegte sich schneller, Ima stöhnte, der Delphin lachte, Imas Gesicht verzerrte sich. Rosa sah fasziniert und fassungslos zu und rief keuchend, dass Ima wohl gerade einen Orgasmus bekomme, einen Orgasmus von einem Delphin. Und auch Jimmy schien das zu spüren, sein Zucken wurde noch schneller, noch intensiver und nun gab er auch diese knatternden Laute von sich, die man aus Tierfilmen kennt. Dann sprang er hoch, aus dem Stand, nicht sehr hoch, aber immer wieder hoch. Ima bekam Angst, aber sie genoss es, sie klammerte sich wieder fest an ihn, legte sich auf seinen Rücken, die Beine fest um seinen Bauch geschlungen, ihre kräftigen Schenkel zuckten und drückten, der Delphin knatterte noch lauter, noch schneller und dann kam der Höhepunkt. Ima schrie lauf auf, eine wahre Explosion, der Klimax, keine Frage. Das Tier bockte wie ein wildes Rodeo Pferd und nun flog Ima im hohen Bogen von seinem Rücken in das Wasser und Jimmy tauchte ab. Ima strampelte und schwamm allein im Wasser, sichtlich aufgewühlt und orientierungslos. Jimmy war eine ganz Zeit lang verschwunden, dann kam er zurück und was tat er? Es war kaum zu glauben, aber er bemühte sich, das Mädchen mit sanften Stößen vorsichtig zum Beckenrand zu leiten. Als Ima endlich dort ankam, war sie total aufgelöst, zitterte vor Glück und Erregung bestätigte mit einem Wortschwall, was Rosa vermutet hatte. Erst sei alles ganz normal gewesen, aber als Jimmy angefangen habe, sich so komisch zu schütteln und zu knattern, hätten seine Bewegungen ihre Klitoris auf unglaubliche Weise erregt. Sie habe sich nicht wehren können gegen das Gefühl, nichts machen können, sich nur hingeben können, alles sei von selbst geschehen, es sei ein richtiger Orgasmus gewesen, der von dem Delphin auf sie übergegangen war. Ein wirklicher hundertprozentiger Orgasmus, beteuerte sie, der sie in einen richtigen Rausch versetzt habe, so etwas habe sie noch nie erlebt. Sie sei erst wieder aufgewacht, als sie im Wasser war und strampeln musste, um nicht unterzugehen. Es sei einfach unglaublich, einmalig und wunderbar gewesen und solch einen Orgasmus habe sie wirklich noch nie in ihrem Leben gehabt, das war das schönste, was sie je erlebt habe. Rosa war nun regelrecht eifersüchtig, wollte aber ihren vergeblichen Versuch nicht noch einmal wiederholen. Die Trainerin, der er noch ein weiteres Scheinchen in den BH steckte, lachte vergnügt. Sie habe das schön öfters erlebt, aber so schön und so intensiv sei es noch nie gewesen. Und dann gingen die Drei, glücklich, ratlos, erregt, vergnügt aus dem Delphinarium und ließen einen Jimmy zurück, der nun irgendwie traurig in die Welt schaute und eine Trainerin, die weiterhin vergnügt lächelte. Als sie an der Eingangstür noch einmal zurückschauten, schien es, als winke Jimmy ihnen mit seiner Schnauze zu und, ja wirklich, es sah aus, als würden ein paar Tränen aus seinen kleinen Augen kullern.

Das Riesenrad

Der Tag hatte sehr gut angefangen, jedenfalls für Ima, und nun wollte die eifersüchtige Rosa unbedingt auch noch einige Glücksmomente erleben, wenn schon nicht mit einem liebestollen Delphin, dann wenigstens mit dem Mann, den sie als spendablen Begleiter und Liebhaber schätzen gelernt hatte. Dieser Mann war natürlich von dem Sex im Delphinarium auch sichtlich beeindruckt und frage Ima, ob sie ihn in der kommenden Nacht als Delphin akzeptieren würde. Ima schüttelte sich vor Lachen und japste nach Luft, Rosa schaute wieder sehr pikiert. Ihren kleinen Höhepunkt erlebte Rosa, als sie, nicht weit vom Delphinarium entfernt, an einem kleinen Vergnügungspark mit Schaukeln, Riesenrad und einem Märchengarten vorbeikamen. Rotkäppchen und der böse Wolf, Schneewittchen und auch die sieben Geißlein waren aus Stein geformt, Gebrüder Grimm in der Fremde. Die Figuren, obwohl sie reichlich primitiv aussahen, gefielen den beiden Chicas, noch mehr das Eis, das sie schlotzten, während er ein Bier trank. Da Ima nach dem Eis gleich wieder Hunger hatte, bekam sie eine pappige Pizza spendiert, während Rosa unbedingt im Riesenrad fahren wollte. Die Kabinen waren nur für zwei Personen ausgelegt und Rosa sagte, Ima habe ihren Spaß schon gehabt und außerdem müsse sie ihre Pizza essen und jetzt sei sie dran. Ima schmollte, es sei Platz auch für drei, ließ sich aber mit dem Hinweis auf eine zweite Runde vertrösten. Vielleicht ahnte sie, was Rosa wollte, mit ihm allein in der Kabine, er dagegen war höchst überrascht und irritiert, als er merkte, welchen Spaß Rosa haben wollte, was sie geplant hatte, um das ihr entgangene Vergnügen im Delphinarium nachzuholen, denn kaum hatte sich das Riesenrad in Bewegung gesetzt, erklärte sie, dass sie noch nie Sex in einem Riesenrad gehabt habe und das wolle sie jetzt, denn das sei mindestens genauso prima, wie Sex mit einem Delphin. Das Rad dreht sich sehr langsam und sie kann gut abschätzen, dass ihr nicht viel Zeit bleibt, deshalb macht sie sich sofort an die Arbeit ohne viele erklärende Worte. Sie hält sich nicht mit Küssen und anderen Nebensächlichkeiten auf, sondern sucht sofort seinen Schwanz, um ihn zum Leben zu erwecken. Er ist perplex, mit Küssen hat er gerechnet und mit fummeln, ja, das schon, aber das sie Oralsex will und das so schnell, dass sie so direkt zur Sache kommen will, damit hat er nicht gerechnet, wirklich nicht. Er ist irritiert und sein Körper reagiert irritiert und es regt sich nichts und das wiederum irritiert Rosa, die glauben will, dass sie nicht den gewünschten Erfolg hat. Sie will sich einfach nicht damit abfinden, beugt sich deshalb mit ihrem Oberkörper über seinen Schoß, nimmt sein schlaffes Ding in den Mund und fängt an, zu lutschen, wild, gierig, fordernd. Doch es passiert immer noch nichts. Er solle ihre Brüste anfassen, keucht sie. Er tut es, sie lutscht weiter. Die Gondel ist auf dem höchsten Punkt des Riesenrads angekommen, die Sicht ist schön, das Meer, die Berge. Beide schauen nicht hinaus, nur auf das, was sie tun, was sie erfolglos tun. Denn auch das Begrapschen von Rosas kleinen Brüsten löst nicht die gewünschte Erregung aus. Viel mehr können sie in der kleinen Gondel auch gar nicht machen und zudem wird sie gleich unten ankommen und sie müssen aussteigen. Rosa hört auf, ihn zu bedrängen, sie ordnen ihre Kleidung. Das Rad hält an, sie steigen aus, ein wenig echauffiert, immerhin wurden doch eine Menge Hormone und Adrenalin freigesetzt, man sieht es ihnen an, sie sind rot im Gesicht, ihr Atem geht schnell. Sie tun so, als sei nichts gewesen, aber Ima lässt sich nicht täuschen, fragt Rose, ob sie jetzt auch ihren Orgasmus gehabt habe. Rosa bestätigt das, obwohl es absolut nicht der Wahrheit entspricht. Der einzige Zeuge hütet sich, ihr zu widersprechen. Dann ist Ima mit einer Runde an der Reihe. Rosa schaut beide sehr seltsam an, sagt aber nichts. Die Fahrt ist dann völlig harmlos, beide genießen die Aussicht, mehr geschieht nicht. Nachdem sie wieder unten sind, drängt Rosa zum Aufbruch, ihr war offensichtlich die Lust auf Karussell und Schiffschaukel vergangen und auch die Einladung zu einem weiteren Bier kann sie nicht umstimmen.
Schweineschwarte

Sie fuhren weiter, hielten hier, machten dort eine Pause, ruhten sich im Schatten von Bäumen aus, hörten nun auch seine Lieblingsmusik in dem Ei. Die Zeit verging, es wurde Mittag, es wurde Nachmittag, sie bekamen Hunger und fast durch Zufall fanden sie ein kleines Lokal auf einem Hügel in einiger Entfernung von der Landstraße. Wieder war es ein Schild, das den Hinweis gab und wieder war es Ima, die es als Erste sah. Sie nahm ihre Umgebung vermutlich viel bewusster wahr, als die quirlige Rosa. In dem Garten vor dem Haus suhlten sich einige sehr dreckige Schweine im Schlamm ihrer Tränke und dürre Hühner pickten, was sie auf der Erde finden konnten. Eine junge Frau, Köchin, Bedienung, Bäuerin, Besitzerin, alles in einem, bestätigte, dass man hier essen könne, aber heute gäbe es nur Bohnen und Reis und fetten Bauchspeck und dazu geröstete Bananen und frisch gebratene Schwarte. Rosa verzog das Gesicht, Ima nickte verzückt und er wartete gelassen ab, was da kommen würde. Die junge Bäuerin werkelte in der angrenzenden Küche, man hörte sie vor sich hin singen, allerlei köstliche Düfte wehten zu ihnen herüber und immer, wenn sie sichtbar wurde, aus den Tiefen der Küche in das Esszimmer kam, lächelte sie und er bewunderte sie, eine hübsche, dynamische, effiziente Frau, sie gefiel ihm, sogar sehr. Dann brachte sie die gut gefüllten Teller, sie aßen und es schmeckte gut, besonders gut schmeckten ihm die gerösteten Bananen und die wunderbar duftende Schwarte. Auch Ima,, die wieder kräftig zulangte, mochte sie sehr und erklärte ihm, dass man sie "chicharon" nenne. Ima kaute und strahlte, während Rosa sich auf den Reis und die Bananen konzentrierte, Schweinefleisch möge sie nicht, ließ sie wissen, Ima darauf spitz, sie wisse sehr wohl, welches Fleisch ihr gut schmecken würde, aber jetzt seien sie beim Mittagessen und nicht im Bett. Rosa schaute sie finster an. Dann war alles weggeputzt und sie verließen gesättigt und gestärkt die freundliche Bäuerin und wieder wechselte ein ordentliches Trinkgeld den Besitzer und machte einen Menschen glücklich.

Die Señora

Sie fuhren weiter, die Sonne näherte sich dem Horizont und es stellte sich die Frage, wo sie diese Nacht verbringen würden. Es war Ima, die dieses Mal ihre verwandtschaftlichen Beziehungen ins Spiel brachte. Sie kenne, so wie Rosa, eine entfernte Verwandte in einer Stadt, durch die sie ohnehin fahren müssten, sie läge ganz in der Nähe. Diese Tante habe sie schon seit ewigen Zeiten nicht mehr gesehen, sie sei aber nett und habe bestimmt nichts dagegen, wenn man bei ihr übernachte, denn sie sei reich und habe ein großes Haus, mehr wisse sie aber nicht, nur dass die Tante in dieser Stadt wohnt. Sie kenne weder die Straße, noch wisse sie, wo das Haus sein könnte, aber sie kenne natürlich ihren Namen und wisse, dass ihr Mann eine bedeutende Persönlichkeit in dem Ort war, Bürgermeister oder Parteichef oder so was, erklärte sie stolz. Sie mussten sich durchfragen, aber das war kein Problem, denn den Namen kannte wirklich jeder, den sie fragten. Bevor sie nach kurzem Suchen das Haus erreichten, hatte Ima ihn gebeten, ein kleines Geschenk zu kaufen, das würde ihre Bereitschaft sicher fördern. In einem Laden gab es Süßigkeiten und dazu Konserven mit Corned Beef im Angebot, so was sei immer willkommen, erklärte Ima. Es war in der Tat ein großes Haus, vor dem sie schließlich anhielten, es sah nach Wohlstand aus und machte einen sehr gepflegten Eindruck. Ima stieg aus und ging zur Tür, die beiden anderen blieben im Auto sitzen. Rosa nutzte die Gelegenheit, um ihm eindringlich klarzumachen, dass er in dieser Nacht für sie da sein müsse, nur für sie und nicht für Ima, die habe ja den Delphin gehabt und auch nicht für diese Tante, die Rosa nicht kannte, von der sie aber überzeugt war, dass sie es darauf anlegen würde, ihn in ihr Bett zu bekommen. Dann beklagte sie sich, dass es im Riesenrad nicht geklappt habe, dass er gar nicht reagiert habe und sie auf halbem Weg habe aufhören müssen und das sei nur seine Schuld gewesen und er müsse jetzt wieder etwas gut machen. Denn dort, im Riesenrad, habe er es einfach nicht geschafft, sie richtig heißzumachen, geschweige denn, ihr einen Orgasmus zu verschaffen. Ob sie damit sagen wolle, dass es seine Schuld war, murrte er, das Rad sei einfach zu schnell gefahren und Rosa habe zu lange gebraucht, um auf Touren zu kommen und sich nicht genug um ihn bemüht. Sie stritten, bis Ima zurückkam, in Begleitung einer elegant gekleideten, älteren, etwas korpulenten, aber sehr gepflegten und attraktiven Señora. Sie war eine der Frauen, die sich für Männer interessierte, dachte er, denn genau das zeige sie mit ihrer Kleidung, ihrer Ausstrahlung, ihrem Verhalten. Vor allem aber sprach aus den Blicken, mit denen sie ihn musterte, die pure Lust sich mit ihm einzulassen, kaum dass sie registriert hatte, dass er ein Mann in den besten Jahren und dazu noch Ausländer war. Und der Funke sprang sofort auf ihn über und regte seine Phantasie an, noch ehe Ima sie miteinander bekannt gemacht hatte.

Nachdem sie sich von der Reise mit Mojitos erholt hatten, die von der Hausfrau zubereitet worden waren, einigte man sich, zum Abendessen in ein Restaurant zu gehen, gewissermaßen als Dank für die Beherbergung, die ihnen die Señora sofort angeboten hatte. Es wäre wohl auch kein Problem gewesen, hier etwas zu kochen, aber die Señora sagte, sie wolle ausgehen und ihr widersprach natürlich niemand. Das Restaurant war wahrscheinlich das Beste in der Stadt, sicher aber das teuerste und es war von Anfang an völlig klar, wer die Rechnung am Ende begleichen würde. Aber er hatte sich auf das Abenteuer mit den beiden Chicas eingelassen und musste nun im wörtlichen Sinn die Zeche bezahlen, das war nun mal so und es machte ihm auch nichts aus. Dass sich die Señora beteiligen würde, damit rechnete er nicht und er sollte recht behalten. Das Restaurant war sehr schön eingerichtet , schöne Räume, schöne Möbel, schönes Geschirr und Besteck und das Essen selbst war sehr gut, die Qualität, die Auswahl, die Menge, alles stimmte, alles war seinen Preis durchaus Wert, obwohl es am Ende ein durchaus hoher Preis war. Schlecht war nur die Stimmung, nicht von Anfang an, da war alles noch normal. Er konnte mit der Señora gut reden, weil sie ein bisschen Englisch sprach und erfuhr, wie sie so lebte und was sie so machte. Dafür erzählte er ihr, warum er im Land war und warum gerade hier und welch Zufall ihn mit Ima bekannt gemacht habe und mehr solcher Banalitäten. Das Gespräch der Beiden, von dem die Chicas kaum etwas verstanden, langweilte sie dermaßen, das sie anfingen, sich zu zoffen und zu beharken. Rosa war immer noch neidisch auf den Delphinritt und behauptete, Ima habe nie und nimmer einen Orgasmus mit dem Delphin gehabt, sie habe alles nur vorgetäuscht. Ima behauptete daraufhin, Rosa habe im Riesenrad nie einen Orgasmus gehabt, sie könne überhaupt nie einen haben, und wenn sie sage, sie habe einen gehabt, habe sie ihn immer nur vorgetäuscht. Das hätten ihr die Chicos erzählt, mit denen sie gevögelt habe. Die Beiden hörten nicht auf, sich zu kabbeln, wurden sogar richtig laut, und als die Señora sie streng ermahnte, endlich den Mund zu halten und sich zu benehmen, verfielen sie in tödliches Schweigen. Sie saßen da wie zwei stumme Fische, stocherten in dem vorzüglichen Essen herum, aßen nur ein paar Happen ohne Appetit. Selbst Ima hielt sich zurück, wenn auch nicht gar so sehr wie Rosa, die immer etwas schleckig war und das ließ dann doch tief blicken, das war schon eine sehr ernsthafte Störung. Die Beiden schauten nur dumpf vor sich hin und er merkte, wie sehr sie sich wünschten, das Essen wäre bald zu Ende.

Ihr Verhalten störten aber weder ihn noch die Señora. Sie unterhielten sich weiterhin sehr angeregt und er erfuhr nun auch, dass sie mit einem hohen lokalen Parteifunktionär verheiratet war und zwei Töchter hatte, die aber auch schon verheiratet und aus dem Haus waren. Dann wurde die Señora sehr vertraulich, ihr Mann habe eine junge Geliebte, mit der er zusammenlebe und bei der auch praktisch die ganze Zeit wohne. Wegen seines Amtes und seines Ansehens und der Karriere, die er noch machen wolle, dürfe er sich aber nicht scheiden lassen. Im Gegenteil, er müsse für die Öffentlichkeit den guten Ehemann abgeben, weil eine intakte Familie eine wichtige Voraussetzung für sein Amt und seine Zukunft sei. Aus diesem Grund sei sie immer noch verheiratet und müsse ihren Mann begleiten, zum Beispiel zu Empfängen und anderen wichtigen, repräsentativen Ereignissen. Einmal im Jahr müsse sie sogar eine große Party in ihrem Haus geben, um die heile Welt zu demonstrieren. Der Lohn dieser Mühe war, dass sie in dem schönen Haus wohnen durfte und ausreichende Mittel für ihr Leben zur Verfügung gestellt bekam und auch einige Privilegien, die eigentlich nur ihrem Mann zustanden und auf die sie besonders stolz war, weil man diese Privilegien nicht kaufen konnte und sie deswegen nicht jeder bekam. Sie behauptete auch, dass sie 39 Jahre alt sei, was er bezweifelte, sie sah älter aus, schon wegen der Hände und der vielen Schminke, die ihre Falten im Gesicht überdeckte. Später erfuhr er von Ima, dass es mindestens 10, wenn nicht gar 15 Jahre mehr waren, aber manche Frauen verharren viele Jahre bei der magischen Zahl 39. Was er sofort merkte und ohne weitere Erklärungen verstand, war ihr Hunger nach Liebe und Zuneigung. Ihre große Liebesbedürftigkeit hatte er ja schon auf den ersten Blick erkannt und nun gestand sie freimütig, dass sie große Schwierigkeiten habe, Männer zu treffen und mit ihnen ins Bett zu gehen. Alle Männer in der Stadt hätten Angst, Probleme zu bekommen, wenn sie mit der Frau des Parteibosses anbändelten und ihm in die Quere kämen, denn er war sehr jähzornig und eifersüchtig und als gewalttätig bekannt und würde seiner Frau nie das zubilligen, was er ständig in Anspruch nahm, nämlich die Beziehung zu einem anderen Partner. Sie müsse ihre Ehre bewahren, schließlich sei sie eine Frau, seine Frau, trichterte er ihr immer wieder ein. Deshalb würde sie in sexueller Hinsicht schon seit Langem darben und er wisse nicht, wie sehr sie sich nach männlicher Nähe sehnte und wie gern sie mal wieder richtig gut und schön und mit viel Genuss vögeln möchte. Wenn er wolle und wenn sie für ihn attraktiv sei, könnten sie die schöne Beziehung, die sie gerade aufgebaut hätten, daheim intensivieren, ihr Bett sei groß und weich und es gäbe genug Platz für zwei.
Er war nun doch sehr erstaunt, wie direkt und zielstrebig die Señora war und dass mit diesem Angebot schon geklärt sei, wo er heute Nacht schlafen würde. Obwohl die beiden vertraulich und leise redeten und meistens in einer Sprache, die sie nicht verstanden, bekamen die beiden Chicas dennoch mit, was da geplant wurde, denn trotz ihres verbissenen Schweigens hatten sie die Ohren sehr gespitzt. Als sie merkten, um was es konkret ging, unterbrachen sie ihr Schweigen und protestierten heftig. Der Gast gehöre ihnen und sonst niemandem, sie hätten ihn aufgegabelt und mitgebracht. Auf einmal waren sie wieder ein Herz und eine Seele. Die Señora wiederum giftete, die beiden hätten hier überhaupt nichts zu sagen, sie sollten sich nicht in Dinge einmischen, die sie nichts angingen und gefälligst den Mund halten, was sie ja bisher auch gut gekonnt hätten. Die Stimmung, die schon prekär war, schlug noch vor dem Nachtisch in eine absolute Disharmonie um, die auf dem Heimweg anhielt und auch dann noch nicht verebbte, als sie lustlos einen weiteren Mojito tranken. Dann war es Zeit, schlafen zu gehen. Er, der Ehrengast, so die Señora bekäme das beste Bett, das in ihrem Schlafzimmer, jawohl, das gehöre sich so und darüber wolle sie gar nicht mehr reden. Die beiden jungen Frauen kamen aber mit in das eheliche Schlafzimmer und weigerten sich, das Zimmer aufzusuchen, in dem sie schlafen sollten. Ima schluchzte, er sei ihre Entdeckung und gehöre nicht der Señora, die sich immer alles leisten könne, alles habe, alles wolle, aber diesmal reiche ihre Macht nicht aus, der Mann gehöre ihnen und nur ihnen und das müsse sie endlich kapieren. Rosa stampfte bestätigend mit dem Fuß auf den Boden, setzte sich demonstrativ auf die Bettkante und verkündete, das Zimmer nicht mehr zu verlassen.

Fotoshooting in der Nacht

Nun war guter Rat teuer, die Señora merkte, dass ihre Macht begrenzt war und die Chicas witterten Morgenluft. Keiner würde nachgeben, die Nacht wäre ein Desaster. Vor allem aber ärgerte sich die Señora, weil sie ihr heiß ersehntes Ziel in dieser Nacht wohl nicht erreichen würde. Aber dann machte er, der so heiß Umworbene, einen Vorschlag und dieser wirkte Wunder und besserte die Stimmung schlagartig auf. Da sie nicht so schlafen könnten, wie sie wollten, und da sie auch noch nicht müde seien, könne man doch ein Fotoshooting veranstalten, hier und jetzt. Er habe eine sehr gute Fotoausrüstung, er könne sogar bei wenig Licht fotografieren und es würde ihm viel Spaß machen, er sei ja eine Art Fotograf, wenn das auch nicht sein Beruf sei, aber gut Bilder würde er schon machen, darauf können sie sich verlassen. Die drei Frauen waren über den Vorschlag erst verblüfft, dann begeistert, schließlich geradezu elektrisiert und begannen sogleich mit den Vorbereitungen. Im Wohnzimmer wurde ein weißes Laken an die Wand gehängt und die Lampen darauf ausgerichtet, er baute das Stativ auf, prüfte die Kamera. Die Señora kam mit einem Armvoll Kleidern und einer Flasche Rum und sogleich begannen die drei Frauen, sich auszuziehen, sich umzuziehen, sich wieder anzuziehen. Alles Mögliche wurde ausprobiert und kombiniert und ständig stellte sich eine vor die Leinwand und er musste Bilder machen. Da die Señora eine üppige, füllige Figur hatte, passten ihre Kleider den beiden in keiner Weise, sie sahen immer höchst seltsam in ihnen aus, aber genau das gefiel ihnen und genau das, machte den Reiz der Bilder aus. Alle waren begeistert und die Speicherkarte seiner Kamera füllt sich konstant. Es mangelte den Chicas nicht an Einfallsreichtum und auch die Señora war Feuer und Flamme und beteiligte sich eifrig an dem Kostümfest.

Hinzu kam, dass mit fortschreitender Zeit und mithilfe des Rums in der Flasche, der immer weniger wurde, auch immer weniger Kleidungsstücke benötigt wurden. Er machte mit großem Vergnügen immer mehr Aufnahmen in Unterwäsche und schließlich auch ohne diese, allenfalls dienten ein Hut, ein paar kaputte Schuhe, ein BH, der als Slip missbraucht wurde, als willkommenes Accessoire. Die Frauen posierten allein, zu zweit, zu dritt, sie waren völlig frei und ungezwungen, ja geradezu enthemmt und ihre Posen wurden immer anzüglicher und geiler und die erotische Wirkung der Bilder nahm enorm zu. Am Ende des Shootings waren alle vier in wunderbarer Nacktheit vereint, weil der Fotograf schon seit einiger Zeit den Selbstauslöser verwendet hatte und er sich somit auch selbst in Szene setzen konnte. Sie hatten viel Spaß gehabt und viel gelacht und waren nun auch alle wieder miteinander versöhnt. Die Chicas hatten verkündet, dass sie die beiden Alten nun doch im Schlafzimmer und im Ehebett allein lassen würden und suchten ihr eigenes Zimmer auf, in dem sie vermutlich rasch einschliefen, falls sie nicht doch noch etwas gegenseitigen Trost benötigt und den auch gefunden hätten. Obwohl er und die Señora ziemlich beschwipst waren, kam die Gastgeberin doch noch zu den Freuden einer heißen Liebesnacht. Sie vögelten, wenn auch ziemlich konventionell und auch nicht sehr ausgiebig, denn der viele Alkohol und die viele Arbeit zur späten Stunde hatte sie ermüdet. Aber nach einer erholsamen Nacht und dem beglückten Aufwachen, als sie merkten, dass sie nicht allein im Bett lagen, wiederholten sie ihre Liebesspiele und hörten erst auf, als die beiden Chicas, ebenfalls ausgeschlafen und schon wieder ausgehungert, ausdauernd an die Schlafzimmertür klopften. Das Frühstück war leider nicht so exzellent wie die Unterkunft und wie der Spaß, den sie reichlich in diesem Haus genossen hatten und in keiner Weise vergleichbar mit dem Abendessen in dem exquisiten Restaurant. Aber es gab Brot und Eier und Kaffee, was brauchten sie mehr. Mit vielen Küsschen, nicht nur auf die Wangen, und dem Versprechen, auf jeden Fall noch einmal vorbeizukommen, verabschiedeten sie sich von der Señora und setzten ihre Reise fort.

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